Resümee zur Fachtagung der Agentur für Querschnittsziele im ESF am 21. Februar 2017
"Die Spitze muss es wollen“ darin waren sich Frau Nina Roth (GIZ), Frau Dr. Uschi Sorg (Landeshauptstadt München) und Frau Sabine Klenz (Deutsche Telekom) auf dem Podium der Fachtagung „Gleichstellung der Geschlechter, Antidiskriminierung und Ökologische Nachhaltigkeit – von der Strategie zur Praxis“ einig: Ohne eine Top-Down-Strategie sind die Chancen der Umsetzung für die Gleichstellung der Geschlechter, der Antidiskriminierung und der Ökologischen Nachhaltigkeit gering. Es geht allerdings auch darum, die „verkrustete Mitte“ in Organisationen zu überwinden und deren Blockaden aufzuheben, um sich letztlich mit denjenigen auf den Weg zu machen, die „etwas bewegen wollen“. Die vielen Beispiele aus den unterschiedlichen Organisationsstrukturen und Kontexten der drei Kolleginnen wurden mit Spannung verfolgt und lebhaft diskutiert.
Herr Wolfgang Husemann, Leiter der Gruppe „Europäische Fonds für Beschäftigung“ im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der die Teilnehmer/innen der Fachtagung begrüßte, hob in seiner Rede den historischen Bezug und die politische Aktualität der Querschnittsziele hervor. Ein Europa der sozialen Gerechtigkeit und Menschenrechte, in dem die Gleichstellung und die Antidiskriminierung sowie die Nachhaltige Entwicklung und der Umweltschutz zum Primärrecht gehören – dies gilt es zu bewahren und auszubauen.
Herr Dr. Carsten Glietsch, Teamkoordinator für den ESF Deutschland, GD Beschäftigung, Soziales und Integration, EU-Kommission skizzierte den Beitrag der Querschnittsziele zur Bewältigung aktueller arbeitsmarktpolitischer und sozialer Herausforderungen auf europäischer Ebene. Deutschland hat im EU-Vergleich zwar gute Wirtschaftsdaten, weist jedoch im Hinblick auf die Armutsgefährdung ähnliche Entwicklungen wie andere Mitgliedsländer auf: die Zunahme und Verfestigung der Armut auf hohem Niveau trotz Erwerbsarbeit. Dies ist eine der größten Herausforderungen in der Europäischen Union.
In den Foren ging es um die Bedingungen und Erfolgsfaktoren für die Integration der Querschnittsziele in die ESF-Kernthemen. Hier standen vor allem die ESF-Bundesprogramme mit ihren Bezügen zu den Querschnittszielen im Mittelpunkt. Im Forum Gleichstellung war der Kontext die Organisations- und Personalentwicklung in Unternehmen, im Forum Antidiskriminierung ging es um die Integration von Jugendlichen und Erwachsenen in Berufsbildung und Erwerbsarbeit und im Forum Ökologische Nachhaltigkeit ging es um Bildung und Qualifizierung.
Der große Zuspruch für die Tagung hat uns gefreut und stimmt uns für die zukünftigen Aktivitäten zur Umsetzung der Querschnittsziele optimistisch.
Wir danken allen Mitwirkenden - insbesondere Frau Dr. Claudia Neusüß für Ihre professionelle und erheiternde Moderation - und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!