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Beschäftigte und Erwerbstätige

Hinweis: Die Informationen dieser Website beziehen sich auf die ESF-Förderperiode 2014-2020. Die Website steht bis auf Weiteres noch zur Verfügung, sie wird jedoch seit dem 30.06.2021 nicht mehr aktualisiert.


Erwerbstätige und Beschäftigte sind ähnliche, aber keine identischen Personengruppen. Erwerbstätige werden vom Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern erfasst, während die Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit auf abhängige, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung fokussiert.
Zum Thema Beschäftigung stehen umfangreiche methodische Hinweise von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung.
Zudem finden Sie hier eine Begriffserläuterung zu Erwerbstätigkeit und Beschäftigung.


Beide statistischen Systeme lassen grundsätzlich gesonderte Betrachtungen zu, bspw. für Frauen und Männer und für einzelne Altersgruppen, einschließlich Kreuzungen dieser soziodemographischen Merkmale, da diese Informationen zumindest teilweise personenbezogen erhoben werden. Dennoch sind nicht alle Statistiken unmittelbar nach Frauen und Männern differenziert verfügbar, und auch in Statistiken, die Geschlecht als Kategorie berücksichtigen, ist dies oftmals nur eine Kategorie neben anderen, wie z. B. Migrationshintergrund/Staatsangehörigkeit, Dauer der Beschäftigung, aber keine durchgängig zusätzliche Merkmalsergänzung, wie z. B. Daten zur Erwerbstätigkeit nach Frauen und Männern differenziert, kombiniert mit Alter und Migrationshintergrund.


Bei der Analyse des Arbeitsmarktes sind viele Aspekte einzubeziehen, insbesondere die geschlechtsspezifische Segregation in der beruflichen Bildung und auf dem Arbeitsmarkt sowie weitere soziodemographische Merkmale wie Migrationshintergrund, Alter und Beeinträchtigung.
Im Zusammenhang mit der Lebensverlaufsperspektive spielen der Bildungs- und Berufsabschluss oder bspw. die Region gekoppelt mit Geschlecht plus Alter im Zusammenhang mit dem familiären Status, ob mit oder ohne Kinder/n, mit oder ohne familiale/n Betreuungs- und Pflegeaufgaben eine wesentliche Rolle beim Zugang und hinsichtlich der Positionierung auf dem Arbeitsmarkt, der Erwerbsbeteiligung, des Umfangs bezahlter und unbezahlter Arbeit sowie der Einkommenshöhe.


So sind die Erwerbsquoten von Frauen inzwischen zwar angestiegen, Frauen sind jedoch häufig geringfügig beschäftigt und/oder im Niedriglohnbereich, was insbesondere v. a. auch Frauen mit Migrationshintergrund betrifft. Frauen erzielen insgesamt geringere Stundenlöhne und haben ein niedrigeres Arbeitsvolumen in der bezahlten Arbeit als Männer. Hingegen verrichten Frauen mehr Stunden an unbezahlter Haus- und Sorgearbeit als Männer (vgl. DIW Wochenbericht Nr. 10/2019 oder Hans-Böckler-Stiftung 2020: Corona und Arbeitszeit). Das hat nicht nur durchschnittlich niedrige Einkommen von Frauen zur Folge, sondern drückt sich auch in einer mangelhaften Rücklagenbildung/Absicherung für Phasen der Unterbrechung der Erwerbstätigkeit aus, bspw. bei Weiterbildung oder Krankheit, und einer Zunahme der Frauenaltersarmut. Deutlich wird der Zusammenhang von Lebensverlauf und Geschlechterunterschieden auch anhand des Beispiels der Zunahme der bezahlten Arbeitsstunden bei vielen Männern, wenn sie Väter werden, wohingegen viele Frauen bei Familiengründung, v. a. Mütter von kleinen Kindern, ihre Erwerbsarbeit reduzieren oder unterbrechen, insbesondere verheiratete Frauen in Westdeutschland.


In der aktuellen ESF-Förderperiode soll die Erwerbstätigenquote von Frauen auf 73 Prozent erhöht werden, und es sollen „Impulse zur Erreichung der EU-Gleichstellungsziele im Bereich der ökonomischen Unabhängigkeit von Frauen und Männern und der Förderung existenzsichernder Beschäftigung“ gegeben werden (Operationelles Programm, S. 13f., vgl. auch S. 200).

 

! Hier finden Sie Hinweise auf Fundstellen mit explizit nach Frauen und Männern differenzierten Daten zu Beschäftigten und Erwerbstätigen:

Beschäftigte

Erwerbstätige

 


In der Materialsammlung zum Querschnittsziel "Geschlechtergleichstellung" finden Sie weiterführende Berichte, Studien und Fachbeiträge zur Verschärfung der Ungleichstellung im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie: Gender und Covid-19.

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