Gleichstellung der Geschlechter und Digitalisierung im ESF
Hinweis: Die Informationen dieser Website beziehen sich auf die ESF-Förderperiode 2014-2020. Die Website steht bis auf Weiteres noch zur Verfügung, sie wird jedoch seit dem 30.06.2021 nicht mehr aktualisiert.
Die digitale Transformation und ihre Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft sind Gegenstand einer Vielzahl von Studien, Strategien und Förderprogrammen. Allerdings werden die Folgen der Digitalisierung, ihre Chancen und Risiken, nur selten aus der Geschlechterperspektive thematisiert.
In diesem Zusammenhang geht es um die Beantwortung von zwei zentralen Fragen:
- Trägt die Digitalisierung dazu bei, die gravierenden Geschlechterungleichheiten in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zu minimieren?
- Oder werden die ohnehin bestehenden Geschlechterdiskrepanzen durch die digitale Transformation reproduziert und verstärkt?
Hier finden Sie Informationen zu Digitalisierung und zum gegenwärtigen Diskurs zur digitalen Transformation aus der Genderperspektive und zu den Herausforderungen und Handlungsfeldern für den ESF.
Ausführlich besprochen werden die genannten Fragen auch in der Expertise der Agentur für Querschnittsziele im ESF: Gleichstellung der Geschlechter und Digitalisierung im ESF.
Auswirkungen der Digitalisierung auf Arbeit und Gesellschaft
Arbeitsmarkt und Gesellschaft in Deutschland sind trotz geringer Fortschritte in den letzten Jahren noch immer durch eine Vielzahl von Geschlechterungleichheiten geprägt. Deutschland belegt im EU-Gleichstellungsindex des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) Platz 12. Auffällige Ungleichheiten zwischen den Geschlechern zuungunsten von Frauen in ihrer Vielfalt betreffen v. a. die wirtschaftliche Unabhängigkeit, die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern (2019: -22 Prozent), die hohe Arbeitsmarktsegregation und die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern.
Die Frage, ob durch die digitalen Veränderungsprozesse, bspw. die Möglichkeiten größerer zeitlicher Flexibilität und Souveränität, durch den Wandel von Branchen und Tätigkeiten oder neuer Arbeitsformen, z. B. die Plattformarbeit, Geschlechterungleichheiten minimiert oder vergrößert werden, welcher Gestaltungs- oder Regulierungsbedarf durch die Politik besteht, um die Vertiefung der Gender Gaps zu verhindern, und die in diesem Zusammenhang wichtigen Handlungsfelder werden in den folgenden Publikationen diskutiert.
Diskurs in Deutschland
- Hans Böckler Stiftung (Hg) / Oliveira: Gender und Digitalisierung. Wie Technik allein die Geschlechterfrage nicht lösen wird
- Harriet Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung (Hg) / Ohlert / Boos: Auswirkungen der Digitalisierung auf Geschlechterungleichheiten
- Initiative D21 e. V. / Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (Hgg): Digital Gender Gap. Lagebild zu Gender(un)gleichheiten in der digitalisierten Welt
- Sachverständigenkommission für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung (Hg): Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten. Gutachten für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung
Internationale Publikationen
Europäische Kommission:
- Directorate-General of Communications Networks, Content & Technology: Women in the Digital Age
- Advisory Committee on equal opportunities for women and men: The Future of gender equality strategy after 2019 – the battles that we win never stay won
- Advisory Committee on equal opportunities for women and men: Opinion on new challenges for gender equality in the changing world of work
Europäisches Gleichstellungsinstitut EIGE:
Europäisches Parlament:
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss: